Drei Fragen an… Barbara Salgert-Mayer, Vorsitzende des Betriebsrats

Die Betriebsvorsitzende von Serviscope Barbara Salgert-Mayer

In diesem Interview berichtet Barbara Salgert-Mayer, Vorsitzende des Betriebsrats von Serviscope, über ihre Aufgaben und die Herausforderungen der Betriebsratsarbeit. Sie spricht über aktuelle Themen wie den Zusammenschluss mit der SDT und den Einfluss von Künstlicher Intelligenz auf das Unternehmen.

Sie sind von Anfang an bei Serviscope und aktuell Vorsitzende des Betriebsrats. Können Sie uns mehr über Ihre Position und die damit verbundenen Aufgaben erzählen?

Ich bin Barbara Salgert-Mayer und von Anfang an bei Serviscope. Ich wurde 2022 wieder in den Betriebsrat gewählt und das Gremium hat mich erneut zur Vorsitzenden berufen. Seit dem Jahr 2018 haben wir auch einen Gesamtbetriebsrat etabliert– die Standorte Schloß Holte-Stukenbrock (kurz SHS) und Gladbeck kamen dazu. Auch hier habe ich den Vorsitz. Und da wir als Tochtergesellschaft der Atruvia AG ein Teil des Konzerns sind, bin ich auch im Konzernbetriebsrat vertreten.

Die Aufgaben des Betriebsratsvorsitzes sind vielschichtig. Man ist letztlich Organisator, Planungsspezialist, leitet Verhandlungen und ist Sprachrohr des Gremiums und somit das Bindeglied zwischen Geschäftsleitung und Betriebsrat bzw. Gesamtbetriebsrat. 

Ich bin ein freigestelltes Mitglied. Da ich vorher im Projekt- und Kundenmanagement tätig war, betreue ich gerne noch einige Kunden. So bleibe ich im Kontakt mit Kunden und unseren Mitarbeitern und bin erster Hand informiert über die Wünsche, Entwicklungen und Umsetzungen in unserer Serviscope.

Was sind Ihrer Meinung nach die größten Herausforderungen in der Arbeit des Betriebsrats, und welche Rechte und Mitbestimmungsmöglichkeiten haben Sie in Ihrem Gremium?

Die größte Herausforderung ist, alles unter einen Hut zu bekommen. Zwischen Schulungen und „das Erlernte“ umzusetzen ist ein langer Weg. Man sollte auch immer mit offenen Augen und Ohren unterwegs sein. 

Und sicherlich ist eine Portion Gelassenheit und gutes Verhandlungsgeschick von Vorteil.

Kolleginnen und Kollegen haben uns in den Betriebsrat gewählt, um ihre Interessen im Betrieb vertreten zu sehen. Der Gesetzgeber hat das BetrVG uns an die Hand gegeben. Dieses Gesetz wurde von unseren Vorfahren hart erkämpft. 

Ich sehe den Betriebsrat als die kleinste demokratische Zusammensetzung, die in Betrieben mitgestalten kann und den Mitarbeitern eine Stimme gibt. 

So treffen wir Vereinbarungen mit der Geschäftsleitung, werden in viele Projekten mit ins Boot geholt und haben in den unterschiedlichsten Gebieten ein Mitbestimmungsrecht. Hinzu kommen Beratungs-, Vorschlags- und Informationsrechte – nur um einige zu nennen. Es ist in vielen Fällen so, dass gar kein Weg an uns vorbei geht.

Ich mag die Arbeit im Gremium – wir sind ganz bestimmt nicht immer einer Meinung, aber wir finden einen Konsens. Und das gilt auch für den Gesamtbetriebsrat – auch hier ist die Zusammenarbeit von Anfang an sehr intensiv. Eines unsere Ziele war es, gemeinschaftlich aufzutreten und unsere Mitarbeiter – egal an welchem Standort – gut zu vertreten.  

Wie beeinflussen aktuelle Entwicklungen wie der Zusammenschluss mit der SDT oder das Thema Künstliche Intelligenz Ihre Arbeit im Betriebsrat, und wie stellen Sie sicher, dass die Interessen der Mitarbeiter weiterhin gut vertreten werden?

Die aktuelle Zeit macht alles etwas komplizierter und man muss sich mit Themen auseinandersetzen, die man vorher gar nicht bedacht hatte. 2020 haben wir uns auf Grund von Corona erstmalig mit dem Punkt Kurzarbeit beschäftigt, was Gott sei Dank bis zum heutigen Tag nicht umgesetzt werden musste.

Aktuell steht der Zusammenschluss mit der SDT bevor. Dieses Projekt wird von uns von Anfang an begleitet. Und auch hier bin ich mir sicher, dass wir diese Mammutaufgabe zusammen mit allen Beteiligten zu einem positiven Ergebnis führen werden. 

Und natürlich ist auch die in aller Munde „Künstliche Intelligenz“ ein Thema – hier müssen wir ganz genau hinschauen, welche Entwicklung welche Auswirkung auf unser Unternehmen und auf unsere Mitarbeiter hat.

Betriebsratsarbeit lebt von der Nähe zu den Kollegen und zur Geschäftsleitung. Ich bin daher sehr froh, dass mein Weg fast jeden Morgen in die Firma führt. Klar ist auch das mobile Arbeiten immer mehr im Kommen – aber ein persönliches Gespräch und eine Zusammenkunft im Team ist für mich weiterhin sehr wertvoll. 

Vielen Dank, Frau Salgert-Mayer!

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